Beiträge von entropie

    Lieber Schultes,


    deine Mitarbeiter scheinen dir nicht alles zu erzählen. Neue Verbrenner gibt es nur noch per Losverfahren und dafür braucht man das richtig Parteibuch. Nachzulesen z.B. hier:


    https://efahrer.chip.de/news/verbrenner-nur-per-losverfahren-so-pusht-china-seine-e-autos_1022027


    1 kg Wasserstoff benötigt in der Herstellung 9 Liter Wasser. Und das Wasser muss sehr rein sein, das heißt Salzwasser ist nur bedingt geeignet, weil neben dem Mineralgehalt, wir auch unsere Meere mit Milliarden Schwebestoffen verseucht haben.


    Nach deinen Zahlen sind 27m3, 27.000 Liter Wasser, Übertragungsverluste nicht mit eingerechnet. Damit wäre das E-Auto schon effizienter im Wasserverbrauch.


    Hinzu kommt natürlich die Recyclebarkeit von Lithium, die 0 Wasser verbraucht.


    Und hinzu kommt, dass der hohe Wasserverbrauch von 20.000 Litern ein E-Auto Mythos ist. Der weltweit größte Lithium Exporteur ist Australien und dort kommt es aus einem Bergwerk. Nur in Chile gewinnt man Lithium per Sole-Verdunstung. Der wissenschaftliche gängige Wert für 1 kg Lithium sind im Moment 400 - 2000 Liter Wasser, jeh nach Gewinnungsverfahren.


    Aber ich möchte nicht streiten, mit den Wasserstoff-Glaubenden halte ich es seit 10 Jahren mit Christian Lindners Worten: der Markt regelt. Und man sieht's ja auch so langsam, Herr von Knobelsdorff musste kürzlich den Hut nehmen und die NOW wird neu ausgerichtet. Vielleicht hören die Leute dann bald Mal wieder auf richtige Ingenieure. :)

    In China ist das Alltagsfahrzeug ein BEV, so wie bei uns der Verbrenner. Wenn man in China etwas geworden ist und sich um den Staat verdient gemacht hat, kann man einen Antrag stellen, dass man einen großen Verbrenner fahren darf. Und dann wollen sie nur Europäer kaufen, als Benchmark für die beste Qualität. Der PHEV ist dabei ohne Antrag erhältlich.


    PHEVs sind eine energetische Katastrophe, sie verbrauchen immer mehr, da sie zwei Antriebsarten herumfahren. PHEV und Verbrenner werden aber so lange weiter funktionieren, wie Staaten Benzin subventionieren. Im Moment tun sie das in Europa glaube ich mit 55 Milliarden Euro pro Jahr.


    BMW war auf voller Breite ein Vorreiter beim i3 hat dann aber nach Vorstandswechsel die komplette Abteilung entlassen und die E-Auto Sparte schon wieder fast beerdigt. Bis heute haben sie noch Mühe diese Entscheidung rückgängig zu machen und das Personal zurückzufinden.


    Toyota hat jahrelang mit dem schlechten Image des Prius gekämpft und sich dann von der Elektromobilität ein stückweit verabschiedet und als letzter im großen Stil auf FEV gesetzt. Das floppte dann zuletzt auch.


    VW ist immer konservativ geblieben und zum fast letztmöglichen Zeitpunkt größer eingestiegen. Als Volumenhersteller merken sie Fluktuationen im Automarkt immer als erster. Dazu kommt noch der gewachsene Wasserkopf aus den fetten Jahren. Im Moment stehen die Autoabsätze schlecht, weil China angefangen hat, sich selbst zu versorgen. Das werden die Hersteller nur durch eigene Marken auf dem Markt auffangen können, wenn überhaupt. Wahrscheinlicher ist, dass alle schrumpfen werden müssen, außer die Marsianer kommen und kaufen im großen Stil Autos. Der Markt ist übersättigt.


    Mercedes und BMW haben es im Moment einfacher, da sie nicht unbedingt über Volumen gehen. VW versucht sein Amerikageschäft auszubauen, um neues Volumen zu generieren. Wenn ihr euch wundert warum die neuen VWs so viele Getränkehalter haben, das liegt an den Amis, die stehen auf Getränkehalter.

    Li-Ionen Akkus in Kombination mit einer zirkulären Wertschöpfung sind perfekt für den Umweltschutz. Ebenso die nächste Generation, die Feststoffbatterie. Man verwendet dann die selben Ressourcen immer wieder. In einer fernen Zukunft wird dann das Problem eine schleichende Ressourcen Degradation im Gesamtkreislauf werden aber bis dahin hat's noch 200 Jahre.


    H2 braucht im Wesentlichen Süßwasser und das am besten destilliert. Im Salzwasser werden die empfindlichen und sauteuren PEM-Elemente zerstört. Das heißt eine H2 Produktion im großen Stil sägt an unseren Trinkwasservorräten, die die erste Ressource sind die knapp werden wird.


    Das H2 -Kernnetz was gerade geplant wird, dient im ersten Sinn der Substitution von Erdgas in der Industrie. Das heißt der Verkehrssektor wird auf Jahre um die wenig verfügbaren Wasserstoffmengen mit der Industrie konkurrieren. Dies würde den sowieso schon astronomischen Preis, weiter explodieren lassen was nicht im Sinne einer Volkswirtschaft sein kann.


    Das Szenario für die Zukunft wird also weniger durch den Reifegrad der Technik bestimmt werden, sondern durch die Verfügbarkeit der Ressource. Bis H2 so umfänglich verfügbar ist, dass er spotbillig ist, sind Batterien ausentwickelt und die Effizienzprobleme des H2 werden sie noch schwerlicher verdrängen können.

    Hier muss ich nochmal ergänzen: vor zehn Jahren hieß es, die Batterie macht keinen Sinn bei Nutzfahrzeugen und Lkw deswegen brauchen wir Wasserstoff. Von daher würd ich drauf tippen, dass in weiteren zehn Jahren sich beim See- und Luftverkehr auch noch etwas tun wird :)

    entropie

    Bisserl weiter spreizen laesst es sich ja noch, 10-90 und dann sind im Winter auch 220km bei 58er Akku moeglich.


    Freu dich auf die Wallbox, dann is das Thema erledigt.

    Ja denke auch. Werde ihn aber auch mit Wallbox immer so versuchen um die 50 % zu halten, das ist der Wohlfühlbereich des Akkus.


    Freu mich auch noch auf meine erste Langstrecke. im Oktober muss ich nach Holland, entweder mit Dienst oder privat ID. Bei privat muss ich nachladen, da geht mir heut schon die Düse, ab 20 % ne Ladesäule zu finden. :)

    Du hast 3.x und bist bezüglich bimmeln ggü. den >=V4 Leuten privilegiert. Du kannst es dauerhaft abstellen, wir immer nur für einen Fahrzyklus.

    Ah gut zu wissen. Das heißt dann aber auch, ich muss Softwareupdates Richtung 4.0 auf jeden Fall vermeiden. :)


    Ich komm mit der Software super klar, hab noch keine Probleme gehabt und dass sie jede Verzögerung auf der Autobahn kennt ist auch super spannend (auch wenns nicht hilft, da keine Umgehungsstraßen vorhanden).


    Werd mir jetzt demnächst nochn Odroid mit coreboot und linux aufsetzen, nen kleinen Monitor dranpacken und das ganze schön im Auto verbauen. Dann kann ich auch Netflix gucken im Stau von Düsseldorf nach Köln :).

    Ich hab meinen ID.3 einen Monat länger und schon 2.500 km runter. :) Weiß auch nicht, wie das passieren konnte. :)


    Es ist das erste eigene Auto meines Lebens und mein Vater fuhr letztes vorbei und hat mich ausgelacht, als er mich sah mit 2 verschiedenen Lappen, händisch den Wagen putzend. Ich war immer mehr so Generation "Nutzfahrzeug" und nicht "Liebhaberstück".


    Vergleich zum Verbrenner ziehe ich eigentlich keine. Ich hab Verbrennungsmotorentechnik und Automatisierungstechnik studiert aber das kommt mir alles uralt und langweilig vor. So wie etwas was ich schon tausend Mal gehört habe, könnte da emotional auch nicht mehr dran hängen.


    Dass ich nicht mehr schalten muss ist super, ne Schaltung bockt auf der Nordschleife aber nicht morgens um 7 zur Rush Hour. Ich bin total tiefenentspannt beim Fahren, während um mich herum aggressiv apokalyptische Verhältnisse herrschen. Und ich find Verbrennerautos nun unglaublich laut.


    Was mich noch etwas wurmt, ist die Reichweite. Zwischen 20 - 80 % hab ich so 175 km im Hochsommer. Denke mal im Herbst und Frühjahr ohne Klima, bin ich dann bei 200 aber im Winter fürchte ich die 125 - 150 km. Glaube der 77er Akku wäre bequemer gewesen. Denke das wird besser, wenn ich meine Wallbox kriege.


    Pi mal Daumen hab ich jetzt: 30 % für 100 km, 35 % mit Klima und 40 - 45 % im Winter.


    Was ich super finde, ist die Verlässlichkeit der Batterieladung. Während man bei elektronischen Geräten ja schon mal so nicht-inkrementelle Sprünge kennt, Batterie fällt plötzlich um 10 %, ist der ID super stabil. Heute morgen hab ich einen ID auf der Arbeit genommen mit 77er Batterie und der Stand seit einem Monat und war nicht richtig angeschlossen auf 4 % Batterie und 18 km. Ich musste 10 km hin und zurück fahren und dachte mir, das passt und es passte auch, war mit 2 % zurück. Jetzt ist er hoffentlich wieder vollgeladen :)


    P.S.: was bimmelt bei euch denn ? Ich hab die Geschwindigkeitswarnung ausgestellt und bei mir zeigt er dann nur ein Ausrufezeichen an und bleibt aber still.

    Das Recycling sieht so aus:


    What *Really* happens to used Electric Car Batteries? - (you might be surprised)
    How are Lithium Batteries Recycled? Today we find out. Whether its Electric Car batteries, cell phone batteries, or tool batteries the process is all the sam...
    www.youtube.com


    Im Rahmen eines neuen Denkens zirkulärer Wertschöpfung wird dann auch zum ersten Mal die Frage interessant werden: wer darf mein E-Auto recyclen und wie viel zahlt er mir dafür ? :)

    ist es wirklich so, dass man die 12V Batterie mit der Einstellung über die HV Batterie lädt? Dann kann man sich ja ein externes Ladegerät für die 12V Batterie sparen?

    Ja, die 12 V Batterie wird über einen DC-DC Wandler aus der HV-Batterie, auch während der Fahrt nachgeladen. Leider steuert sie auch das zentrale Steuersystem, dass die HV-Batterie mechanisch aktiviert. Diese Möglichkeit der Trennung der HV-Batterie ist dann notwendig für Arbeiten am Fahrzeug oder im Schadensfall.

    Wenn die 12 V leer ist, must du überbrücken.


    Für die App hat die 12 V Energiebudgets, sind diese erschöpft gehen einige Funktionen nicht mehr und man kann über die Einstellung optimierte Batterienutzung aus der HV-Batterie die Budgets nachladen. Die 12 V ist dabei nicht wirklich leer, sie hält dann lange die Kapazität für ihre Hauptfunktion HV-Batteriestart.


    Theoretisch wäre es aber möglich einen Schalter im Motorraum zu haben, der die HV-Batterie mechanisch verbindet, falls die 12 V Batterie leer ist. Eine Not-Überbrückung. Weiß aber nicht, ob's das schon gibt. Konstruktiv sind die Autos noch der Übergang aus der alten in die neue Welt.

    Anbei mal eine aktuelle wissenschaftliche Übersicht der energetischen Kosten verschiedener Energieträger für verschiedene Verkehrsträger. Es ist ein so genanntes Sankey - Diagramm, dass auf der linken Seite den energetischen Aufwand in MJ darstellt, um 1 MJ für den Verkehrsträger zu erzeugen.


    Hier ist das Diagramm für Pkw:


    https://www.cell.com/cms/10.1016/j.joule.2024.07.012/asset/038205cd-6228-40a9-be22-39b81781197f/main.assets/gr2_lrg.jpg


    E-Gasoline sind dabei natürlich E-Fuels und E-Fuels mit DAC wären E-Fuels mit Direct-Air-Capture, also der Gewinnung von CO2 aus der Luft.


    Der Link zum Originalartikel ist hier. Dort gibt es diese Analysen auch für Nfz, Züge, Flugzeuge, Boote. Die Ergebnisse werden euch nicht überraschen und man fragt sich eher, warum solche Diagramme überhaupt notwendig sind, wenn man sich die Komplexitäten der Verfahren anschaut.


    Cell ist übrigens ein hochrenommiertes Fach-Wissenschaftsmagazin für Biologie und Medizin.


    https://www.cell.com/joule/fulltext/S2542-4351(24)00341-6


    P.S.: interessant fand ich das es kaum einen Unterschied gibt bei batterie-elektrischen Zügen und Oberleitungszügen. Zumindest in der Erzeugung. Da wäre natürlich die Frage, wie sieht das mechanisch aus. Wird der Zug sehr viel ineffizienter wenn er mit ner Batterie fährt. Wenn nicht könnt sich die Deutsche Bahn Milliarden einsparen an Infrastrukturkosten für das Oberleitungsnetz.

    Bitter. Hatte mal ein ähnliches, aber nicht ganz so gravierendes Erlebnis mit einem neuen Skoda Fabia. Ein paar Wochen nach dem ich ihn abgeholt hatte, brach das Heck in Kurven immer aus, es roch im Wagen und Wasser schwappte. In der Werkstatt stellte sich dann heraus, dass sie die Dichtungen über den Rückleuchten vergessen hatten und im Kofferraum ein Schwimmbad war.

    Als der Wagen dann damals nach 3 Jahren aus dem Leasing zurückging, wollte man uns noch Gebrauchsschäden in Rechnung stellen. Ich wies dann nur auf den verschimmelten Kofferraum hin und danach war alles gut. Heutzutage mit Familie hätt ich den auch nicht mehr 3 Jahre gefahren. :)