Sicheres Fahren mit ACC zum Ausnutzen des Windschattens vorausfahrender Fahrzeuge

...im "Bordbuch" steht lediglich, dass sich das "Regelungsverhalten" des ACC verändert wenn man ein anderes Fahrprofil wählt. Ist man also im "Sport"-Modus unterwegs, verzögert oder beschleunigt das ACC gefühlt etwas dynamischer und stellt den Abstand entsprechend der gewählten Stufe her als würde man mit "Eco" oder "Normal" fahren.

Das bedeutet nach meiner Interpretation, dass die Regelung der Strecke dadurch nicht geändert wird, es bleibt bei der Berechnung entsprechend der gefahrenen Geschwindigkeit und der gewählten Stufe!

Das einem die Trägheit bei Eco zu groß sein kann verstehe ich, v.a. wenn viel Dynamik im Verkehr ist.

Ich weiß, man kann das nicht so gut erkennen, aber ich habe zuletzt mal ein Foto gemacht, weil mir den Abstand bei zwei Strichen im Eco fast schon zu groß vorgekommen ist:

PXL_20240725_125723859.jpg

Das ist definitv mehr als 1,3 Sekunden.

Ich denke der absolute Abstand in Metern oder Sekunden ist unabhängig von Eco oder Sport. Meine Erfahrung ist, dass Eco nur langsamer den Abstand wieder wieder verringert also Sport oder Comfort. Er sprintet also dem Vordermann nicht gleich hinterher. Schwankungen vorn führen dadurch nicht zu unnötigen Beschleunigungen und dann wieder Bremsungen.

Zitat von krueuw

Danke für deine erhellenden Beitrag. Ja, meine Tabellen sind nur der gegenwärtige Stand der Erkenntnis, also nur eine hoffentlich anschauliche Diskussionsgrundlage Das heißt, wenn wir die maximale Verzögerung des ACC wüssten bzw. wenn wir wüssten wann der Notbremsassistent übernimmt, wäre es exakter. Meine gegenwärtige Hypothese ist es, dass beim Auftauchen eines stehenden Hindernisses spätestens beim Erreichen des Abstands, welcher dem Bremsweg entspricht, der Notbremsassistent mit maximal möglicher Verzögerung übernimmt. Dann würden im Prinzip die letzten Tabellen noch stimmen.

Die Faustformel gilt nur für menschliche Fahrer. Die Funktion ist tatsächlich nichtlinear. Das ACC hat auch keine Gedenksekunde

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Leider sind die Begrenzungspfosten nicht zu sehen. Aber eventuell wäre es ein Weg, wenn ein Beifahrer das mal mit der Stoppuhr bearbeitet.

Aber man kann doch die Fahrbahnbegrenzungslinien erkennen. Somit dürfte der Abstand hier mindestens 66m sein.

Zitat von siduenho

Aber Achtung: ACC hat eine maximale Verzögerung! Das System macht niemals eine Vollbremsung. In solchen Fällen kommt ein Ton + "Bremsen!" Im Fahrerdisplay. Erst beim Drücken der Bremse durch den Fahrer wird dann eine Vollbremsung ausgeführt.

Da der Mensch nicht sofort reagieren kann, sind damit auch deine Werte in der Tabelle zur Aufprallgeschwindigkeit nicht ganz realistisch.

Meine Hoffnung ist aber schon, dass ACC während meiner Reaktionszeit schon mal die Geschwindigkeit reduziert. Vielleicht hilft die halbe Sekunde im absoluten Notfall, den Schaden ein bisschen weiter zu minimieren oder zu vermeiden, wenn es sehr knapp wird.

Ich finde die Diskussion hier sehr hilfreich, um das eigene Verhalten noch weiter Richtung "sicherer Abstand" zu justieren. Vermutlich geht es hier auch fast allen so, dass man doch mal beim "Pling" auf dem Smartphone den Blick dahin wirft und wenn in dem Moment der worst case auftritt...

Gibt es eigentlich Studien aus der Verkehrspsychologie, ob man bei gut funktionierenden ACCs die Aufmerksamkeit öfter auf Navi oder Infotainment richtet, weil das System ja so gut funktioniert? Stichwort Risikokompensation oder Peltzman-Effekt.

Zitat von waldschrat

Meine Hoffnung ist aber schon, dass ACC während meiner Reaktionszeit schon mal die Geschwindigkeit reduziert. Vielleicht hilft die halbe Sekunde im absoluten Notfall, den Schaden ein bisschen weiter zu minimieren oder zu vermeiden, wenn es sehr knapp wird.

Ich finde die Diskussion hier sehr hilfreich, um das eigene Verhalten noch weiter Richtung "sicherer Abstand" zu justieren. Vermutlich geht es hier auch fast allen so, dass man doch mal beim "Pling" auf dem Smartphone den Blick dahin wirft und wenn in dem Moment der worst case auftritt...

Gibt es eigentlich Studien aus der Verkehrspsychologie, ob man bei gut funktionierenden ACCs die Aufmerksamkeit öfter auf Navi oder Infotainment richtet, weil das System ja so gut funktioniert? Stichwort Risikokompensation oder Peltzman-Effekt.

Was ich bemerke ist, dass ich mehr vom Verkehr mitbekomme. Da ja die regelmäßige Geschwindigkeitskontrolle und die „Arbeit“ mit Lenkrad und Pedalen weitgehend durch den TA übernommen wird, habe ich mehr „Kapazitäten“ frei, um das Verkehrsgeschehen zu beobachten. Ich habe also für mich das Gefühl, dass ich durch den TA mehr von dem mitbekomme, was um herum geschieht und nicht weniger.

Und sonst: Am iPhone ist der Fokus „Fahren“ aktiv und da erreicht mich genau eine Person. Zum Navi schauen – also wenn man da nicht hinschaut, wenn man muss, dann kann man es auch weglassen 😉 Was ich meine ist, dass die Anzeigen und Ansagen ja in der Regel ausreichen, aber hin und wieder braucht man den Blick auf die Karte oder eine andere Ladestation. Es ist irgendwo auch weltfremd zu erwarten, dass man für solche Dinge oder auch den Griff zur Wasserflasche rechts ran fährt.

Zitat von krueuw

Ok bei deiner Reaktion habe ich es gerade selber probiert. Mein Sohn hat den zeitlichen Abstand in Stufe 1 und Stufe 2 mit der Stoppuhr gemessen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten von ca. 70 bis 110 km/h. Tatsächlich kann ich die Werte aus dem Audi-Handbuch nicht bestätigen, es sind bei aller Messtoleranz mehr als eine Sekunde bzw. Ca zwei Sekunden. Kann das außer Nasehase noch jemand bestätigen?

Hatte ihr eine geeichte Stopuhr? Oder zumindest eine Omega Speedmaster? 😉

Wenn die Zeiten sich bei verschiedenen Personen im gleichen Rahmen finden, wäre das vielleicht sogar einen Eintrag im VW ID.Wiki (Funktionen) wert.

Wie lang ist eigentlich die Reaktionszeit vom System? Wie lange braucht es wirklich bis es erkennt, dass das plötzlich auftretende Hindernis steht? Und wie stark wird dann wirklich verzögert?

Die neue Tabelle ist mir da ehrlich gesagt schon viel zu schön gerechnet.