Sicheres Fahren mit ACC zum Ausnutzen des Windschattens vorausfahrender Fahrzeuge

  • ja, den Einwand sehe ich auch nach der ganzen Diskussion. Aber wie bekommen wir das raus? Eigentlich nur, indem von Erfahrungen berichtet wird. VW selbst wird sich ja hier eher nicht beteiligen. Bei mir hat das System bei dem schon genannten ausscherenden LKW offenbar sofort voll gebremst, ehe ich in der Lage war bewußt einzugreifen.

    PV-Lader ID.3 pro S 2021

  • Hallo,
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  • Vielleicht hilft das ja ein wenig.
    Ist natürlich nicht 1:1 vergleichbar, da eben kein aktueller ID. Aber man könnte hoffen, dass sich die Ergebnisse mit aktuellen Fahrzeugen nicht verschlechtert hätten.


    Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen:
    Auswirkungen des Fahrens mit Tempomat und ACC auf das Fahrerverhalten


    Siehe v. a. Seite 32 und Seite 33.

    ➡️ Bestellverlauf und Fahrzeugdetails (Ausstattung & Software) an meiner Pinnwand

  • Vielleicht hilft das ja ein wenig.
    Ist natürlich nicht 1:1 vergleichbar, da eben kein aktueller ID. Aber man könnte hoffen, dass sich die Ergebnisse mit aktuellen Fahrzeugen nicht verschlechtert hätten.


    Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen:
    Auswirkungen des Fahrens mit Tempomat und ACC auf das Fahrerverhalten


    Siehe v. a. Seite 32 und Seite 33.

    Spannende Veröffentlichung. In der Literatursichtung am Anfang wurde festgestellt, dass der Abstand mit ACC fast immer geringer ist, als ohne (nur eine Studie zeigt das wohl nicht, aber es wurde eine fehlende Kontrollgruppe bemängelt).

    In dieser Untersuchung wurde aber auf die ACC Abstandswahl verzichtet und fix 1,5 s eingestellt. Alle Reaktionszeiten, time to collision, Abstandsunterschreitungen in bestimmten Aufgabensituationen beziehen sich also immer auf diese 1,5 s. Vergleichbar macht es das sehr gut mit reinem Tempomat und komplett manuellem Fahren.

    Was immer auffällt, ist dass die Fahrer ACC als entspannter wahrnehmen, die Entspannung aber auch zu leichterer Ablenkung und sehr viel schlechterer Reaktion führt. Zum Glück sind die Systeme immer noch so schlecht, dass es jederzeit zu Phantombremsungen und falschen erkannten Schildern kommen kann, weshalb der Fahrer eigentlich ständig aufpassen muss.

    Meine Erfahrung ist übrigens, dass das System keine ausreichende Verzögerung aufbaut, um ein abruptes Bremsen vor einem zu kompensieren (Ziehharmonika Effekt auf vollen Autobahnen). Aber, falls man kurz abgelenkt war, wird man auch durch - 2 m/s^2 schnell wieder aufmerksam gemacht und kann mit 9,81 m/s^2 weiter verzögern, wenn nötig. Für 130 km/h bei 1 s Abstand reicht das aber eher nicht, wer so und dann unaufmerksam fährt hat den nächsten Auffahrunfall programmiert. Schade um den schönen Windschatten.

    Aber 2007? Die Systeme haben sich bestimmt seitdem gewaltig entwickelt. Und werden sich noch gewaltig entwickeln (Stichwort Car2X am Stauende), jenseits irgendwelcher Kameras (Tesla) und Radars (Rest der Welt).

  • Vielleicht hilft das ja ein wenig.
    Ist natürlich nicht 1:1 vergleichbar, da eben kein aktueller ID. Aber man könnte hoffen, dass sich die Ergebnisse mit aktuellen Fahrzeugen nicht verschlechtert hätten.


    Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen:
    Auswirkungen des Fahrens mit Tempomat und ACC auf das Fahrerverhalten


    Siehe v. a. Seite 32 und Seite 33.

    Ja, interessanter Beitrag und Bestätigung der bisherigen Diskussion. Fortschreiben lässt sich der Text durch die Entwicklung der getöteten Personen im Straßenverkehr pro Jahr von ca. 5000 in 2007 zu unter 3000 in den letzten Jahren, zu der die weite Verbreitung von ACC m.E. beigetragen hat. Ich denke also, die positiven Effekte überwiegen die negativen Begleiterscheinungen.


    Spannende Veröffentlichung. In der Literatursichtung am Anfang wurde festgestellt, dass der Abstand mit ACC fast immer geringer ist, als ohne (nur eine Studie zeigt das wohl nicht, aber es wurde eine fehlende Kontrollgruppe bemängelt).

    In dieser Untersuchung wurde aber auf die ACC Abstandswahl verzichtet und fix 1,5 s eingestellt. Alle Reaktionszeiten, time to collision, Abstandsunterschreitungen in bestimmten Aufgabensituationen beziehen sich also immer auf diese 1,5 s. Vergleichbar macht es das sehr gut mit reinem Tempomat und komplett manuellem Fahren.

    Was immer auffällt, ist dass die Fahrer ACC als entspannter wahrnehmen, die Entspannung aber auch zu leichterer Ablenkung und sehr viel schlechterer Reaktion führt. Zum Glück sind die Systeme immer noch so schlecht, dass es jederzeit zu Phantombremsungen und falschen erkannten Schildern kommen kann, weshalb der Fahrer eigentlich ständig aufpassen muss.

    Meine Erfahrung ist übrigens, dass das System keine ausreichende Verzögerung aufbaut, um ein abruptes Bremsen vor einem zu kompensieren (Ziehharmonika Effekt auf vollen Autobahnen). Aber, falls man kurz abgelenkt war, wird man auch durch - 2 m/s^2 schnell wieder aufmerksam gemacht und kann mit 9,81 m/s^2 weiter verzögern, wenn nötig. Für 130 km/h bei 1 s Abstand reicht das aber eher nicht, wer so und dann unaufmerksam fährt hat den nächsten Auffahrunfall programmiert. Schade um den schönen Windschatten.

    Aber 2007? Die Systeme haben sich bestimmt seitdem gewaltig entwickelt. Und werden sich noch gewaltig entwickeln (Stichwort Car2X am Stauende), jenseits irgendwelcher Kameras (Tesla) und Radars (Rest der Welt).

    Man müsste es mit Kartons mal ausprobieren, ob du Recht hast. Ich zweifele.

    PV-Lader ID.3 pro S 2021

    Einmal editiert, zuletzt von krueuw () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von krueuw mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Nach unserem Urlaub (720 km einfach) ist meine Erfahrung wie folgt:


    Bei wenig Verkehr funktionieren drei Striche sehr gut. Im Vergleich zu den bisherigen zwei Strichen war es auch entspannter, weil das Auto mehr Zeit hatte. Allerdings musste man sehr (!) weit vorausschauen, weil die Geschwindigkeit eben sehr früh an ein vorausfahrendes Auto angepasst wurde.


    In dichterem Verkehr war es dagegen, wie ich es befürchtet habe. Der „große“ Abstand (eigentlich ja nur der empfohlene halbe Tacho) lud selbst Lkw dazu ein, vor mir die Spur zu wechseln.


    Die Krönung waren die zwei Autos, hinter mir wie ich auf der linken Spur waren, mich dann rechts überholten und sich vor mir wieder links einordneten. Denen war mein Abstand offenbar zu groß.

  • Die Krönung waren die zwei Autos, hinter mir wie ich auf der linken Spur waren, mich dann rechts überholten und sich vor mir wieder links einordneten. Denen war mein Abstand offenbar zu groß. Und vorher

    Das kenne ich zu gut.


    Fühlt sich so an wie in Stuttgart der Pragsattel, wenn man dort die vorgeschriebenen 40km/h fährt.

    Da wird einem echt schwindelig, wenn sie rechts und links vorbeiheizen.


    Aber da hilft mir das ACC ganz hervorragend.

    Ich sitze im Auto und denke: "Ich bin nicht schuld, das ACC fährt ja ..."

  • Schaut euch mal das YT-Video des ADAC an. Dort ist ein interessantes Urteil enthalten, zur Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes. Versuchte Rechtfertigung des Verurteilten, die Assistenzsysteme waren Schuld an der Abstandsunterschreitung!


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  • Waren die Zeiten noch schön, als man für den Mist, den man gebaut hat, noch selbst verantwortlich war.

    Ne. Nicht wirklich. Ich mag meine Assistenten. Obwohl der Kia manchmal meint, bei parkenden Autos bremsen zu müssen.


    Aber es zeigt, dass man es immer schwerer haben wird eine gerechte Entscheidung zu bekommen.

    Es ist einfach kaum leistbar, dass jeder Unfall mit Gutachter und Blick in die Software aufgearbeitet wird.


    Vor allem, wenn dann noch ein Rauschen dazukommt, das von Leuten produziert wird, die nicht zu ihrem Versagen stehen.

    Es ist ja so einfach, eine Fehlbedingung auf den blöden Computer zu schieben.


    Jetzt bitte nicht gleich Schnappatmung bekommen (z.B. wegen unabsichtlicher Beschleunigung).

    Es ist einfach so. Es gibt die echten Fälle und die Ausreden.


    Je mehr Menschen lügen, desto schwieriger wird es für die wirklich Betroffenen, zu ihrem Recht zu kommen.


    Ich sage da nur: Kachelmann

    Einmal editiert, zuletzt von wasawasa ()

  • An dem Video ist aber nichts neu...


    Der Fahrer haftet ALLEINE für das was die Assistenten "angeblich" machen oder halt nicht machen. PUINKT.


    Das Beispiel mit der "ungewollten Vollbremsung BIS ZUM STILLSTAND auf einer freien Autobahnausfahrt" hat meines Erachtens auch nichts mit einem Assistenten zu tun. Die 70/30 Regel für den Auffahrenden (hier übrigens ein LKW mit zu wenig Sicherheitsabstand!) wird auch sehr oft angewendet, wenn ein Vorausfahrender plötzlich und unerwartet bremst. In der Regel liegt nämlich die Vermutung der absichtlichen Vollbremsung aus anderen Gründen (ich nenne es mal "Verkehrserziehung" - ein in Deutschland nicht selten vorkommendes Problem).

    Die 30 % Mithaftung wird dann aus der Betriebsgefahr des Fahrzeugs heraus festgelegt.

    Die Regel "Wer auffährt hat immer Schuld" gab es noch nie wirklich - die größere Schuld ja - aber nicht die alleinige...

  • Das Beispiel mit der "ungewollten Vollbremsung BIS ZUM STILLSTAND auf einer freien Autobahnausfahrt" hat meines Erachtens auch nichts mit einem Assistenten zu tun.

    Die Nichtbeweisbarkeit des Empirischen.


    Wobei ich mir auch überlegt habe, wie es so weit kommen kann.

    Drückt man auf das Gaspedal kann man das, zumindest bei den Autos die ich gefahren habe, überschreiben.


    Ob man bei einer Phantombremsung eines Teslas schnell genug reagieren kann, kann ich nicht sagen.

    Einmal editiert, zuletzt von wasawasa ()

  • Die Nichtbeweisbarkeit des Empirischen.

    Das ist völlig richtig wasawasa:


    Bei "Nichtbeweisbarkeit" gibt es vom Gesetzgeber ( §7 Abs. 1 StVG) Ausnahmetatbestand - die sogenannte Betriebsgefahr eines Kraftfahrzeugs.

    Andere sagen dazu "Ausweg für Helden" weil für den Halter eines Fahrzeugs dann eine verschuldensunabhängige Haftung entsteht!


    Für Nachlesewillige hier ganz gut erklärt: Betriebsgefahr Kraftfahrzeug

  • Wir haben gestern zu zweit die Reaktion des ACC bzw. des Notbremsassistenten bei der Annäherung an ein Hindernis auf einer Privatstraße untersucht bzw. untersuchen wollen. Das Hindernis bestand aus einer 100er alukaschierten Styropurplatte von 1 x 1,5 m mit Pappkartonständer direkt auf dem Boden, gegen die man relativ ungestraft rutschen könnte. Zu unserer großen Verblüffung wurde die senkrecht stehende Platte weder hochkant noch quer als Hindernis im Geschwindigkeitsbereich 20 - 50 km/h erkannt. Erst schräg gestellt setzte eine Hinderniserkennung ein, die aber nicht zuverlässig war. Mit einem originalen Autoheck als Referenz gab es erwartungsgemäß keine Probleme. Da sich auf dem Gelände Gelegenheit ergab, konnten wir das Gleiche auch mit einem auf der Fahrbahn liegenden LKW-Komplettrad eines Kies-Sattelaufliegers wiederholen - keine selbsttätige Reaktion des Autos.


    Fazit: Das ACC bzw. der Notbremsassistent scheinen für einige relevante Hindernisse blind und erfordern offenbar ein spezifischere Hindernisrückstrahlung.

    PV-Lader ID.3 pro S 2021

  • Wir haben gestern zu zweit die Reaktion des ACC bzw. des Notbremsassistenten bei der Annäherung an ein Hindernis auf einer Privatstraße untersucht bzw. untersuchen wollen. Das Hindernis bestand aus einer 100er alukaschierten Styropurplatte von 1 x 1,5 m mit Pappkartonständer direkt auf dem Boden, gegen die man relativ ungestraft rutschen könnte. Zu unserer großen Verblüffung wurde die senkrecht stehende Platte weder hochkant noch quer als Hindernis im Geschwindigkeitsbereich 20 - 50 km/h erkannt. Erst schräg gestellt setzte eine Hinderniserkennung ein, die aber nicht zuverlässig war. Mit einem originalen Autoheck als Referenz gab es erwartungsgemäß keine Probleme. Da sich auf dem Gelände Gelegenheit ergab, konnten wir das Gleiche auch mit einem auf der Fahrbahn liegenden LKW-Komplettrad eines Kies-Sattelaufliegers wiederholen - keine selbsttätige Reaktion des Autos.


    Fazit: Das ACC bzw. der Notbremsassistent scheinen für einige relevante Hindernisse blind und erfordern offenbar ein spezifischere Hindernisrückstrahlung.

    Leider scheint es wirklich so zu sein, dass einige Hersteller nur das umsetzen was beim NCAP-Test geprüft wird.

    Alexander Bloch hatte da auch mal ein Video mit zwei deutschen und zwei Chinesischen Autos zu gemacht.

  • Danke, dieses Video ist erstens der Beitrag, den ich mir zum Thema gewünscht habe und zweitens ein sehr wesentlicher Hinweis auf die gegenwärtige ACC+Notbrems-Situation, außerdem eine ernste Warnung für alle ID-Fahrer. VW stellt es in gewisser Weise ein Armutszeugnis aus, weil das m.E. offenbar nicht ausreichend in den Fokus der Entwicklung und des Marketings gestellt wird. Es werden stillschweigend Erwartungen geweckt, die durch die schwache Software (zumindest gegenwärtig) nicht erfüllt werden können.

    PV-Lader ID.3 pro S 2021

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