Hase Pino Steps steht auf beiden Seiten nur zulässige Zentimeter über, der Rest täuscht
Wie schon berichtet, verfügen wir über einen ID.3 mit AHK. Diesmal wurde an dieser ein Heckträger von Paulchen montiert, der in der Lage ist das Pedelec-Tandem Hase Pino Steps so zu transportieren, dass es relativ wenig zusätzlichen Strömungswiderstand hervorruft, indem es nah am Auto und unterhalb der Dachströmung liegt. Da der ID.3 keine Reling für einen Dachträger bietet, sind wir außerdem vom Kanadier auf ein Faltboot MTW KolibriBj. 1978 umgestiegen. Das passt bei einem umgeklappten Rücksitz, demontiert längs bequem in den ID.
Wir sind am 22.7.2024 vom Bördekreis zu einem "Schwarzwald-Urlaub" aufgebrochen, in dem meine auf der Instanbul-Reise gemachten Auto- und Technik-Erfahrungen nun für den gemeinsamen Urlaub genutzt werden sollten. Die Fahrt ging mit je einer Übernachtung in Halle, Anlass zu einem vertiefenden Besuch des Museums für Ur- und Frühgeschichte und in Weilburg zum Zielort Freudenstadt. Da Freudenstadt zentral im Schwarzwald liegt, nahmen wir Quartier und machten es zur Basis für die Erkundung der Schönheiten der näheren und weiteren Umgebung per Fahrrad, Kanu und Auto. Das können wir empfehlen. So kann man mit dem Rad entlang der Kinzig fahren und mit der Bahn zurück oder auf dem Nagold-Stausee bei Erzgrube paddeln und baden.
Die geplante geführte Fahrradtour durch Strasbourg fand aus unklaren Gründen nicht statt. Dafür war die Stadt und die Führung mit Freetour trotz hoher Temperatur die Reise wert.
Neben Fahrradtouren auf den meist guten Radwegen war es so auch möglich einen lange gehegten Wunsch in die Tat umzusetzen und auf dem Rhein zu paddeln. Das Fahrrad wurde per ID am Zielort bei freundlichen Bewohnern auf der deutschen Seite abgestellt, danach das Auto in der Nähe des Strasbourger Rheinufers geparkt, das Kanu komplettiert und schließlich eingesetzt. So konnte die Rückfahrt auf dem Rheinradweg zum Auto per Tandem erledigt werden. Inzwischen trocknete das Boot und konnte bei Rückkunft direkt wieder verladen werden. Organisatorisch lief das perfekt, nur unterbrochen von Respekt-einflößenden Grenzbeamten auf beiden Seiten des Rheins. Allerdings ist die Umgebung des Rhein entlang der gewählten Strecke stromab nicht sehr beeindruckend, eher wie ein sehr breiter Kanal.
Auf der Hintour mit Wind eher schräg von hinten erreichten wir einen Durchschnittsverbrauch von ca. 20,5 kWh/100 km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 93 km/h und sommerlichen Temperaturen. Die Rücktour fuhren wir am Stück und brauchten dafür bei höherer Temperatur, gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit und dichtem Reiseverkehr mit vielen Baustellen, aber ohne längeren Stau (Die Abweichung im Bild kam durch Kühlschranknachfüllkauf in MD zustande), trotz Seitenwind mit 17,6 kWh/100 km überraschend deutlich weniger, siehe Bild. Die Klimaanlage lief jeweils, wenn es die Lüftung alleine nicht mehr schaffte, also ab ca. 25,5 °C Außentemperatur. Eine Nachrechnung ergibt tatsächlich für die 710 m Höhenunterschied eine zu erwartende Verbrauchsdifferenz von ca. 10 %.
Beim Laden stellten wir einen Abstand von mehr als 50 km zwischen geeigneten Schnellladesäulen zwischen Gaggenau und Freudenstadt fest, trotz grünem Ministerpräsidenten in Baden-Würtemberg. Da die 150 kW-Gaggenau-Säule sich nicht zur Mitarbeit überreden lies, die Alternative nur in der App existierte und der Ladestand eine Weiterfahrt bis zum Ziel zu spannend gemacht hätte, blieb nur ein 50 kW-Lader in der Nähe einer VW-Niederlassung.
Fazit: Der ID.3 pro S macht Spaß, da man mit Tandem und Boot auf der Fahrt in den Urlaub eine annehmbare Reisegeschwindigkeit erzielen kann.