Passt ein ID3 zu mir?

  • Hallo zusammen,


    um mir die Frage aus dem Titel zu beantworten ergeben sich für mich weitere Fragen die ich gern mit eurer Erfahrung beantworten möchte. Die Rahmenbedingungen sich Eigenheim + PV Anlage.


    Wir möchten den ID3 gern im Sommer als Hauptfahrzeug bewegen und im Winter nur als Zweitfahrzeug. (Sommer=Überschuss PV / Winter die nötigsten Kurzstrecken wenn der Verbrenner außer Haus ist).


    Wir haben einen einen ID3 Pro Max Performance aus 2021 mit 30.000 KM im Visier. Das Fahrzeug hat einen 58 KW/h Akku verbaut. Die Längste Strecke die wir damit im Sommer zurücklegen wollen sind 260KM bei 130km/h Autobahn. Gern würde ich dazu den Akku nicht auf 100% laden müssen sondern nur bis 80%. Denkt ihr das ist ab 15° Außentemperatur realistisch? (3Personen)


    Mit welchen Themen sollte ich den Autoverkäufer konfrontieren? Restkapazität Akku - wie nennt man das und gibt es dafür eine unabhängige Prüfmethode? Die Software soll scheinbar aktuell sein und welche Schwachstellen gibt es noch?


    Ich freu mich auf eure Antworten.


    Viele Grüße.

  • Hallo,
    schau mal hier: hier klicken (Anzeige). Dort findet man vieles zum VW ID.

  • Ich sag das jetzt ungern wegen Entertainment System startet ständig neu : guck Dir die Version des ABT an


    Ansonsten: wir haben einen Pro Performance Max BJ 2020 - keinen 1st. Also genau das. Vor 4 Wochen mit 30k km für unter 27k gekauft. Ohne Wintererfahrung kann ich nicht viel dazu sagen. Aber trotz des Mangels am ABT sind wir mit Ausstattung, Reichweite und Preis/Leistung zufrieden.

  • Moin Matze, willkommen im Forum :).


    Also zu deinen ersten Überlegungen, im Verbrauch ist der ID.3 immer günstiger als ein Verbrenner. Der Heizwert von Diesel liegt bei 9 kWh und der von Benzin bei 8 kWh, das heißt du fährst den 5 Liter Diesel mit 45 kWh / 100 km und den 5 Liter Benziner mit 40 kWh. Den ID.3 fährst du mit 15 kWh / 100 km.

    Wenn du Überschuss PV Strom lädst, ist der Fahrstrom umsonst aber auch im Winter tankst du zu nem Drittel der Kosten eines Verbrenners.


    Euer Fahrzeugmodell klingt super und ist für das Fahrprofil absolut ausreichend. Für Autobahnfahrten ist nicht die maximale Reichweite entscheidend, sondern die Ladekurve. Das heißt, euer Modell wird mit 135 kW laden können, wenn die Batterie fast leer ist. Plant ihr nun also 500 km zu fahren, lädst du am Anfang den Wagen auf 100 % auf, fährst 200 - 250 km, gehst bei 10 % Rest an die Ladesäule und lädst in 15 Minuten die nächsten 175 km nach. Das wiederholst du dann bis du am Ziel bist, so kommst du am schnellsten an.


    Themen für den Autokäufer wären: neue 12 V Batterie, wurde die damals getauscht, Software sollte 3.2 sein, Ganzjahresreifen würd ich nehmen, wenn er Riesenschlappen hat, Batterie Gutachten wäre super, machen aber die wenigsten.


    Der Wagen hat einen NMC Akku, der am Anfang schnell 10 % Kapazität verliert und danach aber bis 80% Restkapazität für 1000 - 2000 Volladungen zyklenfest ist. D.h. dein Wagen (er ähnelt meinem Wagen) wird 90 % Restkapazität vom brutto haben und um die 1-3% vom netto verloren haben. Du hast 54 kwh zwischen 0 - 100 %. Dann hast du nochmal circa 4 kwh Reserve, also unter 0, das ist dein Netto. Der Rest zum brutto ist ein Puffer, eben für den anfänglichen Kapazitätsverlust.


    Wenn du die Gelegenheit hast, zu einer Probefahrt, hol dir bei Amazon für 20 Euro ein Gerät um die OBD Schnittstelle per bluetooth auszulesen, dann hast du ne ungefähre Richtung aber es sollten dich keine großartigen Überraschungen erwarten, die NMC Akkus sind in ihrem Verhalten sehr solide.


    Dein Plan nur bis 80% zu laden ist absolut richtig für den Alltag. Immer zwischen 20 % - 80 %, desto näher du an 50 % bist, desto wohler fühlt sich der Akku. Überall beim Einkaufen, wo es Möglichkeiten gibt, kannst du an 11 kWh kurz nachladen, das ist alles gut.

    Schnellladen dann nur für die Autobahnfahrt, häufiges Schnellladen beschleunigt die Alterung, weil die Batterie stark erhitzt (aber auch nicht so schlimm wie man meint, der NMC ist sehr robust).


    Ich hoffe du entscheidest dich für den Kauf, der Wagen wird dir viel Spaß machen :)

  • Hi IDMatze,

    mir erschließt sich zunächst nicht, warum der ID.3 im Winter überwiegend "in der Ecke stehen" soll und der Verbrenner den Vortritt bekommt?
    Aber du wirst deine Gründe für diese Überlegung haben.

    Es ist weder verboten, noch schädlich für den Akku, wenn er auf 100% aufgeladen wird und danach zeitnah losgefahren wird.
    Schädlich sind längere Standzeiten mit vollem oder gar leerem Akku, letzteres ist besonders bei Frost zwingend zu vermeiden.

    Unser e-Golf mit seinen 31,5 KWh Akku schafft im Winter ca. 160 Km bei 120 Km/h überwiegend Autobahn mit 2 Personen
    Der ID.5 mit dem 77 KWh Akku kommt auf ca. 320 Km überwiegend Autobahn, auch mit 2 Personen. Dann wurde natürlich jeweils zuvor auf 100% geladen und Vorklimatisiert. Beide Fahrzeuge sind mit Wärmepumpe ausgestattet und werden zu allen Jahreszeiten ohne Probleme gefahren.
    Kannst dir also ausrechnen, wie die Winterreichweite bei 58KWh sein wird.

    Ein Batteriezertifikat zum SOH (State Of Health) kann nicht schaden.
    Wenn Software 3.2 drauf ist, bist du damit sehr gut unterwegs.
    Typische ID.3 Schwachstellen können dir sicher Forumskollegen beantworten, die einen ID.3 haben...

    Ich wünsche dir schon mal viel Spaß mit eurem geplanten Neuzugang.

    ID5 Pro Performance

    Bestellt: 22.12.2021

    Liefertermin gemäß VW: unverbindlich Jun. 22 -> Aug. 22 -> Nov. 22
    Liefertermin verbindlich: 24.10.22

    Modelljahr: 2022 -> 2023

    Software: 7 -> 8

    Komm-Nr. AJ21XX
    FIN: WVGZZZE2ZPP501XXX seit 23.09.22


    Farbe: Mythosschwarz Metallic -> Grenadillschwarz Metallic

    Interieur Style Platinum Grey / Lenkrad schwarz
    Hamar Dark Graphite mit Ganzjahresreifen

    Assistenz-Paket Plus

    Design-Paket

    Komfort-Paket Plus

    Infotainment-Paket Plus
    Sport-Paket

    Wärmepumpe

    Anhängerkupplung

    & e-Golf 300

  • Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworten!


    wie sich der ID3 am Ende in unseren Alltag integrieren werden wir sehen (Thema Winternutzung). Grundsätzlich sind eure Argumente absolut nachvollziehbar und sicher richtig. Irgendwie muss jeder seine Erfahrungen sammeln mit dem Thema.


    Der von mir geschilderte Anwendungsbereich mit den 260km sieht konkret so aus das ich 130km bis ans Ziel fahren möchte, dort nicht laden kann und anschließend 130km wieder zurück fahren möchte ohne Ladestopps. Darun kreisen gerade meine Gedanken ob er das kann oder nicht. Scheinbar eher nicht, wenn entropie schreibt das davon auszugehen ist das ich mit 100% losfahre und nach 250km mit 10% nachladen soll.

  • Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworten!


    wie sich der ID3 am Ende in unseren Alltag integrieren werden wir sehen (Thema Winternutzung). Grundsätzlich sind eure Argumente absolut nachvollziehbar und sicher richtig. Irgendwie muss jeder seine Erfahrungen sammeln mit dem Thema.


    Der von mir geschilderte Anwendungsbereich mit den 260km sieht konkret so aus das ich 130km bis ans Ziel fahren möchte, dort nicht laden kann und anschließend 130km wieder zurück fahren möchte ohne Ladestopps. Darun kreisen gerade meine Gedanken ob er das kann oder nicht. Scheinbar eher nicht, wenn entropie schreibt das davon auszugehen ist das ich mit 100% losfahre und nach 250km mit 10% nachladen soll.

    Doch kann er, meine Berechnung geht von extremer Urlaubsbeladung aus. 260 schaffst du mit 120 kmh, die Topologie ist wichtig, geht es hin nur bergauf und rückzu fährst du die selbe strecke bergab, dann passt es.


    Bei der 58 kwh batterie sind 300 so die magische grenze. Aber 260 sind drin.


    Und laden kannst du überall, lad dir mal die app: abrp runter, die macht dir perfekte routenberechnungen in der realität des e-autos.

  • Ich habe zwar nur einen ID4, aber lass so eine Fahrt auf dich zukommen. Wenn du die Geschwindigkeit auf der Autobahn reduzierst steigt deine Reichweite ja wieder. Wenn es nass ist wirst du immer mehr brauchen. Schau einfach wie es sich für dich entwickelt. Du kannst locker eine Spannbreite von mehreren kWh haben, je nachdem wie du fährst. "Teuer" wird eben schnell fahren auf der Autobahn.

    Und wenn du irgendwo eine normale Steckdose hast, dann könntest du auch laden.

  • Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworten!


    wie sich der ID3 am Ende in unseren Alltag integrieren werden wir sehen (Thema Winternutzung). Grundsätzlich sind eure Argumente absolut nachvollziehbar und sicher richtig. Irgendwie muss jeder seine Erfahrungen sammeln mit dem Thema.


    Der von mir geschilderte Anwendungsbereich mit den 260km sieht konkret so aus das ich 130km bis ans Ziel fahren möchte, dort nicht laden kann und anschließend 130km wieder zurück fahren möchte ohne Ladestopps. Darun kreisen gerade meine Gedanken ob er das kann oder nicht. Scheinbar eher nicht, wenn entropie schreibt das davon auszugehen ist das ich mit 100% losfahre und nach 250km mit 10% nachladen soll.

    Die Frage ist eher warum du dich selber in dem Szenario auf 80% begrenzen willst.

    ——

    ID.3 Tech mit Wärmepumpe, Rechtslenker

    hat nach 6 Monaten eine neue HV Batterie bekommen


    (Und eigentlich heiße ich Max ;))

  • Guten Morgen,


    Englaender: um den Akku zu schonen. Ich möchte das Auto kaufen und möglichst lange fahren.


    @all: vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Ich fahre den ID Mal Probe und muss mich noch um eine Wallbox kümmern.


    Ich denke wir lesen uns wieder :)

  • Moin Matze, willkommen im Forum :).


    Also zu deinen ersten Überlegungen, im Verbrauch ist der ID.3 immer günstiger als ein Verbrenner. Der Heizwert von Diesel liegt bei 9 kWh und der von Benzin bei 8 kWh, das heißt du fährst den 5 Liter Diesel mit 45 kWh / 100 km und den 5 Liter Benziner mit 40 kWh. Den ID.3 fährst du mit 15 kWh / 100 km.

    Wenn du Überschuss PV Strom lädst, ist der Fahrstrom umsonst aber auch im Winter tankst du zu nem Drittel der Kosten eines Verbrenners.

    Die Rechnung verstehe ich so nicht, zu pauschal. Wenn ich AB fahre, kommt mein ID.3 58kW selten unter 18-19kW. Wenn ich zu Hause lade (auch PV) bin ich günstiger als B oder D, stimmt. Wenn ich auf der AB nachladen muß sieht das ganz anders aus. Dein Beispiel: 5 l D x ca. 1,70 = 8,50€; 18 kW x ca. 0,7 € = 12,60 €. (im Winter gerne über 20kW/100km). Kein Vorteil. Es muß also immer eine Mischkalkulation gemacht werden. PV Überschuss ist nicht umsonst, da die Einspeisevergütung entfällt. Da ich noch 12,8 Cent pro kW Einspeisung bekomme, sieht die Rechnung bei mir nochmal anders aus. Ein E-Auto ist günstiger, als ein Verbrenner, stimmt zum Teil. Aber nur wenn das Nutzerprofil stimmt.

    ID.3 Pro Performance

    Gletscherweiß

    150kW

    HUD

    Panoramadach

    Fahrradträger

    Assi+ und IQ

    Memory Sitze

    Bestellt: 03.08.21

    AB: 05.08.21

    AG46xx

    Unverb. LT: 01/22 , geändert auf Ende März/Anfang April, geändert auf September, geändert auf Dezember, jetzt Januar, Jetzt Februar ;(  :cursing:  :thumbdown:

    FIN: seit 26.11.22 :)

    Softwareverbund 8

    Batterie 49Ah

    Angeliefert 07.12.22 (ohne WR)

    Zulassung 12.12.22

    Übergabe 13.12.22

  • Haben andere ja schon gesagt: man kann den Akku auch ruhig mal auf 100% laden wenn man eine längere Strecke fährt, er sollte halt nur nicht tagelang mit komplett vollem Akku rumstehen. Gibt sogar Leute die sagen man muss den Akku ab und zu mal auf 100% laden

    ——

    ID.3 Tech mit Wärmepumpe, Rechtslenker

    hat nach 6 Monaten eine neue HV Batterie bekommen


    (Und eigentlich heiße ich Max ;))

  • Ich schrieb schon an anderer Stelle.


    Den e-Golf hab ich mit DC anfangs gequält, oft auf 100% geladen. Bin immer wieder an den nächsten freien Lader gefahren, Strom war damals (2017) ja an den Säulen fast geschenkt mit der 10€ Monatsflat von EWE.

    Heute ist der e-Golf im 8. Jahr, meine Tochter hat nur den EWE HPC vor der Tür. Die Reichweite ist noch ordentlich. Anzeige bei 100% 256 km.


    Mit dem kam ich für meine 200 km Strecke im Sommer eigentlich immer ohne zu laden am Ziel an, wenngleich mit 110 km/h auf der AB.


    Nun mit dem Id.3 fahre ich die Strecke (bislang nur Frühlingsdaten) auch durch, mit 38% Rest im Akku und mit 120 bis 130 km/h auf der AB.


    Du solltest die 260 km also meistens schaffen. Wobei, und das ist das, was mich bewegt, man ja auch wirklich mal kurz für 10 Min, wenn es auf der Rücktour eng würde, kurz an einen Lader ran fahren kann.

    Das tut nicht viel zur Sache und man kann entspannt den Rest zu Ende fahren. 10 kWh sollte man in der Zeit wohl nachladen können.


    Ist halt Klimawandel, das Opfer pro E-Mobilität sollte drin sein und der Verbrenner nur noch selten zum Einsatz kommen.

    Du wirst deine Gründe haben.

  • man ja auch wirklich mal kurz für 10 Min, wenn es auf der Rücktour eng würde, kurz an einen Lader ran fahren kann.

    Das tut nicht viel zur Sache und man kann entspannt den Rest zu Ende fahren. 10 kWh sollte man in der Zeit wohl nachladen können.

    Ich kann diesem Zitat nur beipflichten. Gestern bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass eine 80 %-Akkuladung bei 77 kW-Batterie für eine mittelgroße Tour von ca. 400 km ohne Ladestopp reichen würde.


    Ich wurde eines Besseren belehrt und musste auf der Heimfahrt kurz an die Schnellladestation halten, um 21 kW nachladen zu können, die rein theoretisch für ca. 135 km gereicht hätte, obwohl wir nur ca. 50 KM vor uns hatten, bis wir wieder zu Hause waren.


    Der komplette Umstieg in die E-Mobilität kann nur dann funktionieren, wenn man das eigene Verhalten ändert und sich der gemächlichen Fahrtweise anpasst, sprich, man kann nicht mehr so schnell fahren, ohne dass der Akku schnell leer geht.

    ID.4 in Costa Azul Metallic - Ende März 2024 bestellt - Anfang Juli 2024 in der Autostadt in WOB abgeholt - eigene Wallbox zu Hause - Sehr zufriedener ID.4-Fahrer :saint:

  • Ich empfinde das auch nicht als schlimm.

    Natürlich gibt es Situationen, da kommt sowas ungelegen, aber mit etwas Planung und "sich einlassen" ist das auch machbar.

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