Wird sich die E-Mobilität durchsetzen?

Zitat von Bjoernie

Und du glaubst den Tankstutzen wird es geben? Dann müssten die ganzen Tankstellen den ja nachrüsten. Glaube ich kaum, in der Hoffnung das dann ein paar Wenige einen teuren Sprit kaufen.

Der Sprit muss ja auch separat verkauft werden, wenn man E-Fuels haben will muss man auch die Tankstellen entsprechend anbieten. Sollte die Nachfrage gering sein, wird sich halt auch das Angebot auf wenige Tankstellen beschränken.

Übrigens, auch für Wasserstoff und Gas gibt es eigene Zapfsäulen

Zitat von Bjoernie

Mutige Aussage. Abwarten ob es die Massen an erschwinglichen E-Autos dann auch gibt. Aber was ist erschwinglich? Manche sind bei 3.000€ schon am Ende.

In 10 Jahren gibt es bestimmt noch genügend gebrauchte Verbrenner für unter 3.000€.

Da könnte aber ein weiteres Problem eintreten, die CO2 Abgabe steigt stetig und damit auch die Preise von fossilen Brennstoffen, was auch gerne verschwiegen wird.

Zitat von Bjoernie

Aber dann sind wir wieder beim abdriften. Wenn müssten alle ihre Wirtschaft ruinieren um Klimaneutral zu werden.

Beides muss sich aber nicht widersprechen. Norwegen ist heute schon zu über 90% erneuerbar im Strommix. Sonne und Wind (und Wasser etc.) kommen kostenlos vorbei. Man muss nur die Erntemaschinen hinstellen und wenn das nicht reicht, kauft man mehr erneuerbaren Strom von anderen. Eigentlich klingt es eher absurd, nicht die eigenen Ressourcen für die Energieunabhängig vollumfänglich zu nutzen und stattdessen Möchtegern-Diktatoren zu bitten, dass sie uns ihr Öl und Gas günstig verkaufen.

Und ich verstehe auch nicht, warum das Verbrenner-Neuzulassungs-Verbot in 11 Jahren so ein Drama sein soll. Die Gurtpflicht haben wir auch überlebt, genauso wie Katalysatoren oder das man im ÖPNV nicht mehr rauchen darf. Die E-Autos werden günstiger (auch durch den Gebrauchtwagen-Markt) und das Laden immer schneller. Ich glaube nicht, dass das zum gesellschaftlichen Kollaps führt, wenn man 2035 nur noch E-Autos kaufen darf. Außer in Italien und Deutschland sind die E-Auto Zulassungszahlen in der EU auch weiterhin am steigen. Aber vielleicht führt man dort auch nicht diese ermüdende Debatte.

Zitat von Bjoernie

Du musst den Strom auch transportieren. Da liegt doch auch unser Problem

Immerhin haben wir schon eine funktionierende Stromtrasse nach Norwegen.

Der Probebetrieb der Stromtrasse zwischen Deutschland und Norwegen ist abgeschlossen. Die Netzbetreiber Tennet und Statnett haben Nordlink übernommen.

Stromnetz: Nordlink-Stromtrasse voll in Betrieb

Der Probebetrieb der Stromtrasse zwischen Deutschland und Norwegen ist abgeschlossen. Die Netzbetreiber Tennet und Statnett haben Nordlink übernommen.

www.energie-und-management.de

Es liegt nicht nur an der Politik, klar die diffusen und dauernd geänderten Rahmenbedingungen und Fehlentscheidungen (10H, Stromtrassen) behindern die Transformation, aber die meisten Bürger beklatschen das.

Siehe nur jüngst die paar Windräder in Altötting, da hat der Wutbürger Ü50 sofort wieder zugeschlagen, leider eine zu wertvolle Wählergruppe.

Es kann nur über den Preis gehen, günstige e-Autos, zuverlässige Gebrauchtwagen und günstigen Strom, vielleicht brauchen wir tatsächlich einen richtigen Knall im Nahen Osten, dss auch der Letzte merkt, Energie muss man selbst produzieren.

Zitat von Wolle-e

Siehe nur jüngst die paar Windräder in Altötting, da hat der Wutbürger Ü50 sofort wieder zugeschlagen, leider eine zu wertvolle Wählergruppe.

Altötting.

Am vergangenen Sonntag haben die Bürger von Marktl mehrheitlich für den Bau von Windrädern gestimmt und damit den Planern von Bayerns größtem Windpark ein Stück Weg geebnet.

Unser Wirtschaftsminister müsste nur mit den Leuten reden, seine Arbeit machen und sich nicht auf Bauern-Demos rumtreiben.

Zitat von GTX-ler

Altötting.

Am vergangenen Sonntag haben die Bürger von Marktl mehrheitlich für den Bau von Windrädern gestimmt und damit den Planern von Bayerns größtem Windpark ein Stück Weg geebnet.

Unser Wirtschaftsminister müsste nur mit den Leuten reden, seine Arbeit machen und sich nicht auf Bauern-Demos rumtreiben.

Ist aber nur die halbe Wahrheit, der Windpark wird kleiner als geplant, die Gemeinde Mehring hat abgelehnt.

Es ging um den Wutbürger.

Wenn man die Bürger mit ins Boot nimmt, die Bedenken ernst nimmt und kompromissbereit ist, dann bekommt man auch Ergebnisse und nicht nur Ablehnung.

Von Horsty:

>>Eigentlich klingt es eher absurd, nicht die eigenen Ressourcen für die Energieunabhängig vollumfänglich zu nutzen und stattdessen Möchtegern-Diktatoren zu bitten, dass sie uns ihr Öl und Gas günstig verkaufen.<<

Mit den eingesparten Devisenzahlungen im Inland wichtige Projekte vorantreiben.

Wo ist das Problem?

Zitat von GTX-ler

Es ging um den Wutbürger.

Wenn man die Bürger mit ins Boot nimmt, die Bedenken ernst nimmt und kompromissbereit ist, dann bekommt man auch Ergebnisse und nicht nur Ablehnung.

Bei Bürgern klappt das, bei Wutbürgern nicht. Es gibt immer noch unzählige (oft ältere) Menschen, die Windenergie komplett ablehnen, so lange sie von ihrem Wohnzimmerfenster darauf gucken müssen.

Da hilft auch kein Kompromiss und kein Zuhören.

Zitat von Bjoernie

Besser als nichts, aber wieder nur der Norden....

Der Masterplan fehlt eben. Und den bitte von Ideologie freien Leuten mit Kompetenz.

Aber anscheinend haben Leute mit Kompetenz dieses Projekt geplant und umgesetzt. Es dürfte derzeit einer der größten Energiespeicher für Windenergie in Europa sein.

Je länger dieser Thread wird und je mehr ich die Nachrichten verfolge, desto mehr habe ich das Gefühl, dass wir ein Kommunikationsproblem haben.

Klar, Lobbyismus ist furchtbar, aber ich empfehle da gerne den Film "Democracy – Im Rausch der Daten". Das ist eine Doku über die Entstehung der DSGVO der EU. Die Leute in den Parlamenten sind zum großen Teil nun einmal auf Informationen von externen Experten angewiesen und gerade in Bezug auf Datenschutz wird wunderbar deutlich, wie sinnvoll und berechtigt beide Seite argumentieren – und auch wie verzweifelt Jan Philipp Albrecht als Berichterstatter war, als versuchte, einen mehrheitsfähigen Kompromiss zu basteln.

Aber schockiert hat mich die Aussage der 16-jährigen EU-Erstwählerin am Sonntagabend in den logo!-Nachrichten (kleine Kinder zu haben ist echt klasse 😃): "Wenn wir in der Schule nicht so viel über die Wahl geredet hätten, hätte mich der Wahlzettel echt überfordert". Also jede Pizzeria, die etwas taugt, hat mehr Pizzen in der Liste als Parteien zur Wahl standen und damit kommt man ja auch klar 😉

Wenn es jedoch wirklich so schwer ist – und der Wahl-O-Mat oder voteswiper waren jetzt auch keine leichte Kost – dann fehlt mittlerweile offenbar eine "Sendung mit der Maus" als Entscheidungshilfe für Erwachsene. Ich meine etwas, das nicht wie ARD, FAZ oder taz als ideologisch geprägt wahrgenommen werden, und das nicht, so wie die üblichen YT-Verdächtigen, zu sehr als Einzelmeinung rüberkommt, egal wie kompetent die Leute auch sind.

Ich kann – und will – mir einfach nicht vorstellen, dass die Menschen sich so sehr von rationalen Argumenten entfernt haben, dass Entscheidungen nur noch nach TikTok-Manier getroffen werden.

Doch, haben sie. Also, eigentlich war es schon immer so, nur in Wellen. Ein Großteil der Bevölkerung fällt auf Populismus rein, der vermeintlich einfache Lösungen bietet. Das war schon in den 1920er und frühen 1930er Jahren so, heute ist es wieder so. Nur dass sich die von den Populisten genutzten Medien geändert haben. Damals fand es auf den Straßen statt, heute in BILD, Youtube und vor allem Tiktok.

Verstärkt durch Führungskräfte in eigentlich demokratischen Parteien, die den Populismus von noch weiter rechts übernommen haben - da wählen die Leute dann schnell mal gleich das Original statt der billigen Kopie. Und genau das ist vor allem in der DDR den fünf 1989 beigetretenen Bundesländern mehrheitlich passiert und auch in den übrigen Ländern haben sich die Verhältnisse ordentlich Richtung Rechts verschoben.