Und das finde ich unfair. Obwohl ich ja noch zu denen gehöre, die den meisten Nutzen daraus ziehen können. Die Kosten für den Weg sind für alle Einkommensgruppen gleich. Die staatliche Unterstützung für den Weg aber für Besserverdienende höher als für Geringverdienende. Und somit eine Umverteilung von unten nach oben.
So kann man das nicht sehen.
Wäre der Werbungskostenabzug eine Art freiwillige "staatliche Unterstüztung", wie Du das nennst, könnte man das so sehen.
Der Werbungskostenabzug ist aber gerade keine "staatliche Unterstützung", sondern verfassungsrechtlich geboten, weil man ein Nicht-Einkommen nicht mit Einkommensteuer belasten darf.
Die Werbungskosten (z.B. Pendelkosten) werden schlicht vom Einkommen abgezogen, wie z.B. auch Betriebsausgaben bei Selbständigen, da sie zur Erzielung des Einkommens gemachte (notwendige) Ausgaben sind.
Die Pendlerpauschale ist dazu lediglich eine Vereinfachung, damit man keine Belege (Tankquittungen, Fahrtenbuch, Werstattrechnungen etc., oder Öffi-Tickets) sammeln, zusammenrechnen und einreichen muss ... was aber aber trotzdem machen kann, wenn dabei mehr rauskommt als bei der Pendlerpauschale.
Insofern werden alle gleichbehandelt, bis auf den Umstand, dass die progressive Steuerkurve die verbleibenden höheren Einkommen stärker besteuert, was eine Umverteilung von oben nach unten darstellt und im Allgemeinen als gerecht und angemessen angesehen wird, und nicht als ungerecht.